Pressemitteilung Nr. 298/2020, 09.11.2020

Afrikanische Schweinepest: Bau des äußeren Zauns um die „weiße Zone“ wird zum 12.11.2020 fertiggestellt

Die Baumaßnahmen, um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ins Landesinnere zu verhindern, schreiten voran: Der Zaun um den äußeren Ring der „weißen Zone“ wird voraussichtlich bis zum 12.11.2020 fertiggestellt. Der Elektrozaun im Kerngebiet soll ab dem 16.11.2020 durch einen festen Zaun ersetzt werden. Auch der Bau an der Neißegrenze nähert sich seiner Komplettierung; die letzten 12 Kilometer werden nun umzäunt.
Der Landkreis weist die Bevölkerung darauf hin: Beim Benutzen der Zaunöffnung ist ein spezieller Verschluss erforderlich. Die angebrachten Hinweisschilder geben eine entsprechende Anleitung. Dies ist zu dieser Jahreszeit vor allem für Pilzesammlerinnen und –sammler relevant. 

Ab dem 12.11.2020 soll außerdem eine Vereinbarung zwischen dem Land Brandenburg und dem Landrat des Landkreises Spree Neiße/ Wokrejs Sprjewja-Nysa unterzeichnet werden. Der Inhalt: Jägerinnen und Jäger sollen künftig eine Entschädigung erhalten, wenn sie Wild in der Pufferzone und dem gefährdeten Gebiet erlegen, das nicht verwertbar ist. Hierfür ist das Errichten von Wildsammelstellen geplant. Der erste Beigeordneter Olaf Lalk informiert sich regelmäßig im Krisenzentrum in Groß Gastrose zum aktuellen Stand und resümiert:
Ich bedanke mich für die hervorragende Kooperation mit der Gemeinde Schenkendöbern und allen anderen Kommunen. Sobald der Landkreis Unterstützung bei den Kommunen angefragt hat, wurde sein Gesuch unkompliziert und engagiert umgesetzt. Weiterhin möchte ich meiner Mitarbeiterschaft, den Beschäftigten der Landwirtschaft sowie den Jägerinnen und Jägern. Wir sind uns dennoch bewusst, dass ein erneuter positiver Fund jederzeit möglich ist und zu weiteren Maßnahmen führen kann.“
61 Wildschweine wurden bisher im Landkreis gefunden, davon waren 14 nachweislich mit der ASP infiziert.

Hintergrund: Gemäß der Strategie des Landes Brandenburg zur Bekämpfung der ASP wurde eine sogenannte „weiße Zone“ um das erste Kerngebiet „Sembten/Neuzelle“ eingerichtet. Dabei handelt es sich um einen circa fünf Kilometer breiten Streifen, der das Kerngebiet wie ein Halbkreis auf dem Gebiet der Landkreise Oder-Spree, Spree-Neiße und Dahme-Spreewald umschließt. Das gesicherte Gebiet hat eine Fläche von rund 285 Quadratkilometern und wird mit zwei festen Zaun-Reihen  gesichert – einem äußeren und einem inneren. Parallel wird an der brandenburgisch-polnischen Seite entlang Oder und Neiße ebenfalls ein fester Wildschutzzaun gebaut.

Das Konzept einer „weiße Zone“ beziehungsweise „Zone Blanche“ wurde im Jahr 2018 in Belgien entwickelt. Dort hatten die Behörden feste Zäune hin zur französischen Grenze aufgestellt, um eine Ausbreitung der Seuche nach Westen zu verhindern. Frankreich etablierte zeitgleich ein eigenes Zaunsystem, so dass ein Korridor geschaffen wurde, der mit jagdlichen Maßnahmen im Rahmen der Tierseuchenbekämpfung weitgehend wildschweinfrei gehalten werden konnte.
 


Pressestelle Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa
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