Pfarrhaus

Alte Bezeichnung


Ehemaliges Pfarrhaus

Gemarkung: Groß Döbbern
Flur 1, Flurstück 46

Das in Ost-West-Ausrichtung aufgeführte ehemalige Pfarrhaus hat seinen Standort östlicher Verlängerung der Kirche und der Schule. Das ehemalige Pfarrhaus ist ein massiver zweigeschossiger Bau von sieben Achsen über rechteckigem Grundriss mit abschließendem Krüppelwalmdach. Nach der wissenschaftlichen Literatur (vgl. Die Kunstdenkmäler des Stadt- Landkreises Cottbus, bearbeitet von Kurt Reißmann, Berlin 1938, S.117 f.) stammt das im wesentlichen aus Feldsteingefügte Untergeschoß wahrscheinlich aus dem 16. Jahrhundert, während das Obergeschoß aus Backstein auf das 17. Oder 18. Jahrhundert zu datieren ist. Ein entsprechender Bau naht ist insbesondere auf der Südseite aufgrund des verloren gegangenen Putzes deutlich sichtbar. Visuell wahrnehmbare unterschiede bestehen auch in den Fensterformen der beiden Geschosse. Im Untergeschoß, das wohl vorwiegend wirtschaftlich genutzt wurde, sind die Fenster wie die Eingangsöffnung flachbogig ausgebildet und besitzen eine Rahmung aus Backstein. Das mittlere Fenster linksseitig des Einganges wurde in jüngerer Zeit geschlossen. Im Obergeschoss, zweifelfrei das Hauptgeschoss, sind die Fensteröffnungen dagegen vergleichsweise groß und rechteckig. Hier sind die Fenster der Südseite einheitlich als Kreuzstockfenster ausgebildet. Der Eingang ist in einem plastisch schwach ausgebildeten Mittelrisalit angeordnet. Die Dachdeckung besteht aus Biberschwanzdachziegeln. Das Innere des nicht unterkellerten Hauses besticht durch seine große Originalität. Der mittig angeordnete Flur ist durch einen Unterzug zweigeteilt und mit einer Ziegelflachschicht ausgelegt. In seinem Nordöstlichen Teil beherbergt der Flur den Treppen Aufgang. Besondere Erwähnung verdienen die teilweise ursprünglichen Türblätter mit ihren Aufsatzbändern sowie zwei Kreuzgradgewölbe in den Räumen im westlichen Untergeschoss. Im nördlich gelegenen Raum der linken Seite ist ein gemauerter, auf Balken ruhender Rauchabzug überkommen. In dem östlich des Treppenaufganges angeordneten Raum hat sich Kieselpflaster als Fußboden erhalten. Auch im Obergeschoß lässt sich die ursprüngliche Raumstruktur gut ablesen. Das gesamte Geschoß besitz ein ältere, allerdings mehr oder weniger stark beschädigte Dielung. Eine halbrunde Nische im nordwestlichen Raum weist auf den Standort eines nicht mehr erhaltenden Kamins hin. Beeindruckend ist ebenfalls der Dachraum mit seinem liegenden Stuhl, die beiden gezogenen Schornsteine und dem Fachwerk an den Schmalseiten. Die Längsseiten des Dachstuhles weisen die typischen Reiterkonstruktionen zur Aussteifung auf. Die gegenüberliegenden Sparren sind im rhythmischen Wechsel durch einfache und dazwischenliegende doppelte Kehlbalkenlagen verbunden (BLDAM).
 

Lage


03058 Neuhausen/Spree OT Pücklerdorf Groß Döbbern/Pücklerowa wjas Wjelike Dobrynje
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