Tuchfabrik

Gemarkung: Forst, Flur: 10, Flurstück: 83

Die im Norden der Stadt von der Gubener Straße Richtung Osten bis zur Richard-Wagner-Straße verlaufe Alsenstraße wurde nach der gleichnamigen dänischen Insel bezeichnet, die eine Rolle im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 spielte. Mit ihrem heutigen Namen taucht die Straße erstmals in einem Stadtplan von 1898 auf, zuvor hieß sie Hainstraße. Das Adressbuch der Stadt 1899 nennt als bebautes Grundstück lediglich die Nr. 2. Noch 1909 ist als weitere Bebauung lediglich die nördliche Einfriedung des Schlachthofes mit teilweise angebauter Stallung ausgewiesen, die sich auf der Südseite nach wie vor durch die überkommenen Fragmente des Schlachthofes und auf der Nordseite durch die Nr. 6, die ehemalige Tuchfabrik Schneider & Duch, bestimmt. Letztere 1922/23 von der Baufirma  August Riemeyer für die Firma Schneider & Duch errichtet. Im Herbst 1926 Veränderungen der Büroräume durch das Baugeschäft Mattig & Lindner. Die Tuchfabrik mit Spinnerei im Erdgeschoss und Spinnerei im Obergeschoss später als Waffelfabrik, dann als Getreidespeicher und derzeit für den Schrotthandel genutzt.

Straßenbegleitendes zweigeschossiges Fabrikgebäude aus rotbraunen Klinkern. In der Alsenstraße zwei zweiachsige Eckristalite mit rundbogigen Fenstern in Betonrahmen, Satteldach und Dreiecksgiebel, darin in halbrundem Feld Jahreszahl 1922. Zwischen den Ristaliten sieben rechteckige Industriefenster in vierfeldrigen Metallrahmen. Vor die Fenster gegenwärtig Aluminumbleche zum Schutz vor Vandalismus gesetzt. Gerundete Gebäudeecken von zwei Achsen, im Hainweg sechs Achsen, davon vier unter einem breiteren Dreiecksgiebel. Letzte äußere Achse im Obergeschoss mit Rundbogenfenster. Fassade durch Sohlbankgesims im Erdgeschoss und Klötzchenfries als Traufgesims horizontal, durch Wandvorlagen den Pförtner. Dahinter, den vorderen Teil überragend, würfelartiger Teil von drei zu drei Achsen. Fenster im Erdgeschoss rundbogig, im Erdgeschoss rechteckig. Hier Sanitär- und Kontorräume untergebracht. Östlich langgestrecktes Schleppdach als Wetterdach für Lagerzwecke. Erschließung des Fabrikgebäudes durch Treppenhaus (freitragende Betonkonstruktion) hofseitig im an den Hainenweg grenzenden Fabrikteil. Im Inneren des Fabrikgebäudes zwei Hallen mit Reihen gusseiserner Stützen, im Obergeschoss Teile der pneumatischen Förderanlage aus der Zeit der Getreidespeichernutzung vorhanden. Der Hofraum begrenzt durch eingeschossige, ziegelsichtige Remisen und Werkstätten, diese mit Pultdach abgeschlossen (BLDAM).

Lage


03149 Forst (Lausitz)/Baršć (Łužyca)
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