Pressemitteilung Nr. 14/05, 19.01.2005

Gedanken des Landrates des Landkreises Spree-Neiße zur Kabinetts-Entscheidung "Landesgartenschau 2009"

Gedanken des Landrates des Landkreises Spree-Neiße
zur Kabinetts-Entscheidung „Landesgartenschau 2009“

Wenn man sich einem Wettbewerb - wie z.B. der Ausrichtung einer Landesgartenschau – stellt, muss man auch verlieren können. Das können wir!

Und doch gehen mir in dem Moment, wo die Entscheidung anders als erhofft ausgegangen ist, Gedanken durch den Kopf und es bewegen mich Emotionen ...

Ich persönlich finde es äußerst schade, dass die Landesregierung die Bedeutung der Bewerbung der Städte Guben/Gubin für die Landesgartenschau 2009 offenbar unterschätzt ... oder zumindest anders eingeschätzt hat als sie (für mein Empfinden) tatsächlich ist. Ich als Landrat eines an der Bundesgrenze liegenden Landkreises und als Vorsitzender einer Euroregion hätte die Bewerbung Gubens schon deshalb als etwas Einmaliges gedeutet und ihr die Zustimmung erteilt, weil die Idee, eine Landesgartenschau über die Ländergrenze hinweg bis ins Nachbarland zu tragen, eben eine ganz besondere ist und ihre Wertschätzung auch den polnischen Nachbarn entgegenbringt. „Guben/Gubin 2009“ als blühende Städte mitten in Europa, gelegen an einer ehemals auch für zwei unterschiedliche soziale Welten stehende Grenze, und eine Insel in der Neiße als Ausstellungsort, von zwei Ländern aus begehbar – hätte das nicht etwas Einmaliges für eine Brandenburger Landesgartenschau?

Das Miteinander zwischen Deutschen und Polen, das wir auf eben jener Neiße-Insel und auf der Neißebrücke zwischen Guben und Gubin im April letzten Jahres mit dem Beitritt Polens in die EU gefeiert haben, diesem Miteinander wurde mit der gestrigen Entscheidung seitens der Landesregierung leider kein weiterer Mosaikstein dazu gesetzt. Schade eigentlich!

Und es bleibt wieder einmal festzustellen, dass es die Städte außerhalb des prosperierenden „Speckgürtels“ wirklich sehr, sehr schwer haben, durch landesweite Höhepunkte einen außergewöhnlichen Entwicklungsschub und dafür eben auch Gelder zu erhalten. Dann aber, bitteschön, muss uns auch niemand damit kommen, dass „das Umfeld des (geplanten) Gartenschaugeländes äußerst unattraktiv“ sei, denn dies ist dann irgendwie ein Widerspruch in sich.

Nun gut. Guben und Gubin werden sich auch ohne die Landesgartenschau 2009 weiter entwickeln, gemeinsame Wege gehen und grenzübergreifend zu völkerverbindenden Veranstaltungen einladen. Dann eben aus eigener Kraft. In jedem Falle mit Unterstützung des Landkreises!

... Ach so, und eines natürlich noch: Herzlichen Glückwunsch (nach) Oranienburg!



Dieter Friese
Landrat des Landkreises Spree-Neiße

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