Pressemitteilung Nr. 123/2020, 27.04.2020

Musikschule in regem Kon-(Takt)

In der Musikschule geht eine Woche zu Ende, die noch vor wenigen Monaten undenkbar gewesen wäre. Musikschullehrer sitzen vor Klavier, Schlagzeug und Keyboard, intonieren mit Akkordeon, Blockflöte, Gitarre, Trompete oder Violine und haben gleichzeitig ihren Laptop und den aktuellen Schüler im Blick. Ein Unterrichten in der Einrichtung ist nicht möglich, Kontakte in dieser, für alle so verunsichernden Zeit, nur Online aufrecht zu erhalten. Schüler und Eltern haben aber immer mehr den Wunsch Struktur in den Tag ihrer Kinder zu bringen und eben sie sehnten sich danach, ihrem seit vielen Jahren geliebten Hobby, dem Musizieren, wieder nachgehen zu können. Auch die Pädagogen vermissten ihre Schüler und die gemeinsame Freude am Musizieren, hatten sie doch für den Rest des Schuljahres viele Konzerte, musikalische Höhepunkte und Prüfungen im Plan, die nun auf Eis liegen.
Untätig zu Hause sitzen war nicht das, was die Pädagogen wollten, Online –Teaching wurde das neue Ziel und die aktuelle Herausforderung, um die Corona-Zeit so gut wie eben möglich zu überbrücken. Bevor die ersten Online-Unterrichte anliefen, mussten sich nicht Wenige neue technische Voraussetzungen schaffen, sich mit dieser akribisch auseinandersetzen, um dann erste Kontakte zueinander suchen zu können. Die richtigen Unterrichtspositionen mussten gefunden, die Kompatibilität mit den Schülern hergestellt und mit viel Geduld dann der Unterricht praktiziert werden. Auch für alle Schüler nicht so einfach, denn ihre Geschwister und Eltern sind in der Familie auf den einen vorhandenen Computer gemeinsam angewiesen. So wurde dann letztlich das Smartphone auch zum unverzichtbaren technischen Partner. Eine zeitaufwendige, teilweise Nerven aufreibende und gänzlich fremde Angelegenheit in der praktischen Umsetzung der Unterrichtsstunden für alle. Was keiner im Voraus ahnen konnte – das Interesse am Online-Unterricht war so groß, dass aktuell etwa 300 Schüler der Musik- und Kunstschule das Angebot freiwillig und freudig angenommen haben. Eine großartige, mit Leidenschaft und Energie praktizierte Leistung der Pädagogen, die flexibel am Vormittag und Nachmittag nun ihre Schüler unterrichten. Bei spontanen Sätzen der Schüler wie: „Das war meine schönste Stunde der Woche“, oder „Ich habe sie schon so lange vermisst“ mussten auch erfahrene Pädagogen tief durchatmen und wären ihren Schülern gern viel näher gewesen.
Auch das Büro der Musikschule hat alle Hände voll zu tun, denn Benachrichtigungen und Rechnungen sind zu bearbeiten, Anfragen zu beantworten. Zeitgleich sitzt die Leiterin der Musik- und Kunstschule, Sonja Junghänel an ihrem Schreibtisch, koordiniert in täglichen Telefonaten die vielen Ideen der Pädagogen, trifft für die zukünftige Arbeit der Musikschule neue Raumdispositionen, teilt Schülergruppen neu ein und stellt gemeinsam mit ihren Pädagogen sämtliche Stundenpläne auf die Zeit nach Corona um. Nicht alles wird wie gewohnt so weiter möglich sein, das weiß auch Sonja Junghänel. Aber die Musikschule will so gut wie möglich vorbereitet sein auf den Tag X, die Arbeitsfähigkeit dann in einem ganz neu gedachten Präsenzunterricht schnell umsetzen. Bis dahin wird noch Zeit vergehen müssen, Zeit mit guten Kontakten zwischen Pädagogen und ihren Schülern.


Pressestelle Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa
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