Pressemitteilung Nr. 173/2023, 27.06.2023

Geringe Belastung durch Blaualgen in der Talsperre Spremberg

Ergebnisse der Wasserproben zeigen aktuellen Stand

Der Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa informierte am 22. Juni 2023 erstmals über den Verdacht des Auftretens von Blaualgen in der Talsperre Spremberg. Um das Ausmaß der Blaualgenausbreitung festzustellen, erfolgte eine Beprobung durch das Gesundheitsamt und eine Untersuchung durch ein zugelassenes Labor.

Die Ergebnisse der Proben aus der Talsperre liegen nun vor. Im Bereich des Campingplatzes Bagenz wurden keine Cyanobakterien (Blaualgen) nachgewiesen. Dementsprechend ergab die Bestimmung des Chorophyll-a einen Messwert von 8,3 µg/l. In der Probe am Campingplatz Klein Döbbern konnten Cyanobakterien (Blaualgen) der Gattung Anabaena sp. nachgewiesen werden. Die Bestimmung des Chorophyll-a ergab hier einen Messwert von 21,6 µg/l.
Blaualgen können bei massenhaftem Auftreten, das mit einer Trübung und einer eingeschränkten Sichtweite meinst unter einem Meter einhergeht, ein Gesundheitsrisiko darstellen. Im Wasser der Talsperre Spremberg ergaben die Messungen eine aktuelle Sichttiefe von mehr als einem Meter. Unter Einbeziehung der Leitwerte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur gesundheitlichen Bewertung des Vorkommens von Cyanobakterien und Auslösen von Maßnahmen in Badegewässern sind die Werte der Talsperre Spremberg derzeitig in die Kategorie „Geringe Wahrscheinlichkeit adverser Wirkung auf die Gesundheit“ einzustufen.

Vor dem Hintergrund der Untersuchungsergebnisse empfiehlt das Gesundheitsamt des Landkreises die Vermeidung des Kontaktes mit Wasser aus offensichtlich von Blaualgen betroffenen Stellen, denn grün-bläuliche Verfärbungen auf der Wasseroberfläche können ein Hinweis für ein Blaualgenvorkommen sein.
Weiterhin gilt, dass im Interesse des Tierschutzes Hunde und andere Haustiere nicht in offensichtlich belasteten Wasserbereichen schwimmen und insbesondere dort kein Wasser trinken sollten. Das Baden in der Talsperre Spremberg erfolgt auf eigene Gefahr.
Zur Beobachtung der aktuellen Entwicklung werden durch den Landkreis fortlaufend Untersuchungen durchgeführt. Neben einer mindestens einmal wöchentlich stattfindenden Sichtkontrolle auf eine mögliche Zunahme des Blaualgenvorkommens findet bei tatsächlich sichtbaren Veränderungen eine Wasserprobenahme im zweiwöchigen Rhythmus statt.

Cyanobakterien, auch bekannt als Blaualgen, finden in schnell fließenden Gewässern keine ausreichend stabilen Bedingungen für ihre Vermehrung bis hin zu einer Massenentwicklung vor. Insbesondere die potenziell toxische Gattung Anabaena neigt aber zu einer Massenentwicklung in nährstoffreichen Gewässern. Das Bakterien-Vorkommen kann räumlich und zeitlich durch biotische oder abiotische Einflüsse ein unregelmäßiges Verteilungsmuster aufweisen. So kommt es bei der Gattung Anabaena sp. aufgrund ihrer Gasvakuolen zu den so genannten „Wasserblüten“ an der Wasseroberfläche. Diese können sich, abhängig vom Wind, in bestimmten Gewässerbereichen ansammeln. Bei Windrichtungswechsel ist ein rasches Verdriften möglich. Dieses Phänomen konnte bereits mehrfach in der Talsperre Spremberg beobachtet werden.  


Pressestelle Landkreis Spree-Neiße/Wokrejs Sprjewja-Nysa
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