Pressemitteilung Nr. 61/04, 22.03.2004

Kanadische Gäste am Spreeland-Gymnasium

Über den Besuch der ''Grand Forks Secondary School''

Vom 16. bis 22. März 2004 hatte das Spreeland-Gymnasium Besuch von seiner kanadischen Partnerschule, der „Grand Forks Secondary School“ aus Grand Forks, British Columbia. Begleitet wurden die kanadischen Schüler/innen im Alter von 14 bis 16 Jahren unter anderem von Yvonne Konar, deutschsprechende Lehrerin an einer Grundschule in Grand Forks und eine der Initiatorinnen des vor fünf Jahres begonnenen Schüleraustausches. Sie erzählte, dass es für acht der neun Schüler/innen die erste Reise nach Europa war. Da in British Columbia Französisch und Russisch als erste Fremdsprache unterrichtet werden, sprach leider keine/r der Schüler/innen deutsch. Natürlich aber haben die Mädchen und Jungen während ihres Aufenthaltes in Deutschland auch einige Worte Deutsch gelernt, wie der 15-jährige Stephan Gelinos bestätigte. Gefragt nach den Highlights der Reise, schwärmte er vom Ausflug nach Berlin und vom Bowlingabend. Von seinen Gasteltern fühlte er sich bestens betreut.

Am Freitag, dem 19. März 2004, bekamen die kanadischen Schüler/innen die Gelegenheit, am Englischunterricht der 8. Klasse des Spreeland-Gymnasiums teilzunehmen. Nach der Begrüßung durch Schuldirektor Siegfried Ramoth und Englischlehrerin Jeanette Düring erzählten drei deutsche Schülerinnen den Gästen in englischer Sprache über ihre Schule, die beliebtesten Hobbys und Freizeitaktivitäten und traditionelle deutsche Feste. Danach hatten die deutschen Schüler/innen die Möglichkeit, Fragen an die Gäste zu richten. So konnten sie unter anderem erfahren, dass in der „Grand Forks Secondary School“ keine Schuluniformen getragen werden, die Kanadier nur vier Tage in der Woche jeweils 8:15 bis 15:30 Uhr Unterricht haben und in einer Klasse zwischen 20 und 30 Schüler/innen lernen.


Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Als sich deutsche und kanadische Schüler/innen über ihre Hobbys austauschten, fiel auf, dass fast jede/r Schüler/in Sport macht, ein Instrument spielt und sich für Computer interessiert. Der gravierendste Unterschied war, dass etwa die Hälfte der deutschen Schüler/innen „fernsehen“ als ein Hobby nannten, die kanadischen Schüler/innen jedoch gar nicht.
Interessant war für die deutschen Schüler/innen auch, dass es in Kanada keine Noten für den Sportunterricht gibt und welche Sportarten an der Partnerschule ausgeübt werden: nämlich Feldhockey, Volleyball, Basketball, Fußball, Rugby, Schwimmen, Bogenschießen, Tennis, Curling (Eisstockschießen), Laufen und Radfahren. Wie die Kanadier berichteten, verfügt ihre Schule über hervorragende Sportanlagen und es gibt sogar einen Fitnessraum, in dem Bodybuilding betrieben werden kann.
Als die Gäste von ihren Computerkabinetten und den knapp 200 verfügbaren Computern erzählten, die zudem alle paar Jahre erneuert werden, waren die Deutschen wirklich beeindruckt und wünschten sich ein bisschen mehr kanadische Verhältnisse bei uns.

Bruce Penner, Mechaniklehrer an der „Grand Forks Secondary School“, bemerkte außerdem, dass seine Schüler/innen im Unterricht schweißen lernen und auch ihre eigenen Autos reparieren dürfen. Ein Schüler stellt zum Beispiel seine eigenen Messer her, andere bauen sich einen Grill oder Rasenmäher. In der 11. und 12. Klassenstufe können die kanadischen Schüler/innen relativ frei entscheiden, welche Kurse sie belegen möchten und dabei ihre zukünftigen Berufswünsche berücksichtigen.

Im Unterschied zu Kanada fiel den Gästen auf, dass in Deutschland das Benzin sehr teuer ist und es viele Radfahrer gibt. In Kanada fährt man kaum mit dem Rad, weil alles so weit entfernt ist. Außerdem gibt es in ihrer Heimat keine Züge, dafür aber viele Buslinien, die den gleichen Zweck wie die Bahn in Deutschland erfüllen. Und die Kanadier empfinden unsere Gegend als „sehr offen“, da sie zu Hause in einem Tal leben und daran gewöhnt sind, um sich herum viele große Berge zu haben.

Und so hatten Deutsche und Kanadier zum Ende der gemeinsamen Unterrichtsstunde viel voneinander und übereinander gelernt.


Jana Handrischeck
Partnerschaftsbeauftragte des Landkreises Spree-Neiße

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