Pressemitteilung Nr. 214/06, 31.08.2006

''Gestern sind wir gut hier angekommen'' - Über die Juden in der Niederlausitz

Neue Sonderausstellung im ''Niederlausitzer Heidemuseum'' des Landkreises Spree-Neiße

Am Sonntag, dem 17. September 2006, wird um 14:00 Uhr im Festsaal des Schlosses in Spremberg eine neue Sonderausstellung des Kreismuseums des Landkreises Spree-Neiße eröffnet. „Gestern sind wir gut hier angekommen“ so der Titel der Exposition, die sich den Juden in der Niederlausitz widmet und bis zum 12. November 2006 zu besichtigen ist.

Irgendwann werden Zugezogene zu Einheimischen, wenn auch oft erst nach mehreren Generationen. Zunächst werden sie jedoch aufgrund ihres anderen Aussehens, ihrer Sprache oder ihres Dialektes, ihrer Kultur oder Religion als Fremde oder zumindest mit Befremden wahrgenommen. Doch sie suchen sich eine neue Bleibe, Arbeit, beteiligen sich am wirtschaftlichen Leben in der Region, gründen eine Familie und eine Kulturgemeinde, sie erwerben Häuser und Grundstücke, werden sesshaft und heimisch ...

So geschah es auch mit den Juden der Niederlausitz - trotz zeitweiliger Vertreibung und Pogrome, anhaltender Restriktionen und antisemitischer Diskriminierung. Anfang der 20. Jahrhunderts zählten Menschen jüdischen Glaubens in den Kommunen der Niederlausitz zu den erfolgreichen Kaufleuten und Fabrikanten, waren Stadtverordnete oder Bürgermeister, Lehrer oder gar Richter oder Staatsanwälte.

Der Titel dieser Sonderausstellung „Gestern sind wir gut hier angekommen“ stand auf einer Postkarte von Ernst Loewy aus dem Jahre 1935, die er nach seiner Ankunft in der Niederlausitz an seine Eltern sandte. Mit der Ausbildung auf dem jüdischen Lehrgut Schniebinchen fand er eine neue Heimat in der Niederlausitz. Der Titel kann aber auch für jene stehen, die Generationen zuvor in die Niederlausitz kamen und hier heimisch wurden. Die Ausstellung zeigt darüber hinaus die barbarische Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung der jüdischen Bevölkerung während der NS-Diktatur.

„Gestern sind wir gut hier angekommen“ ist eine Leihausstellung und wurde 2005 vom Kreismuseum Finsterwalde im Rahmen eines Projektes von Kulturland Brandenburg erarbeitet. Das „Niederlausitzer Heidemuseum“ in Spremberg ist nach Finsterwalde der zweite Ort, an dem sie gezeigt wird. Sie sollte besonders für den Geschichtsunterricht ein „Muss“ sein!

Museums-Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: von 9 bis 17 Uhr und
Samstag, Sonntag und an Feiertagen: von 14 bis 17 Uhr

Eintritt:
Erwachsene: 2 €
Ermäßigungsberechtigte: 1 €
Gruppen: 1 €/Person


Eckbert Kwast, "Niederlausitzer Heidemuseum"
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