Pressemitteilung Nr. 55/13, 05.03.2013

Geheime Botschaften auf Ostereiern

Wachsmaltechnik für Jedermann im Heimatmuseum Dissen

Das Aufbringen von Symbolen und Verzierungen auf die Eierschale und das Färben gehören zu den ältesten volkskünstlerischen Äußerungen der Menschheit. Auch bei den Sorben/Wenden ist dies weit verbreitet. Dass man so auch Botschaften und Wünsche übermitteln kann, erfährt man alljährlich im Heimatmuseum Dissen.
 
Diese Botschaften zu lesen und selbst auf das Ei zu zaubern, kann man an den vier Sonnabenden vor Ostern (9./16./23./30. März) von 14 bis 17 Uhr lernen. Zusätzlich und nur für Erwachsene findet am Mittwochabend, dem 27. März, um 19 Uhr ein Kurs statt.
 
Bei der Wachsreservetechnik werden mit Nadel und Federkiel Wachstupfen auf das Ei getragen, welches dann gefärbt wird. Diese Prozedur kann auf den nächsten Farbschichten wiederholt werden, bis ein ganz buntes sorbisches Ei gefertigt ist.
 
Natürlich ist es auch unter der Woche zu den Öffnungszeiten des Museums (dienstags, mittwochs und donnerstags von 9 bis 16 Uhr) möglich, seine eigenen bunten Ostereier zu verzieren. Bei kleinen Gruppen empfiehlt sich die Anmeldung unter Tel.: (035606) 256.
 
Botschaften entschlüsseln
Dreiecke um Kreise, sogenannte Wolfszähne, symbolisieren Schutz vor dem Bösen. Die Strahlenbündel und Sonnensymbole sind die Quelle des Lichts, das alles Leben entstehen lässt - das Sonnenrad und die aufgehende Sonne sind solche Zeichen. Das Sonnenrad mit Wolfzähnen geschützt, soll dem Beschenkten Lebensglück bringen und wird doppelt geschützt durch den Kreis und die nach außen gerichteten Dreiecke.
Drei Dreiecke miteinander kombiniert stehen einmal als kirchliches Symbol für die Dreieinigkeit von Gottvater, Sohn und Heiligen Geist oder auch für die Einigkeit der Familie mit Vater, Mutter und Kind. Auf den Eiern findet man auch Herzen, die natürlich auch im Sorbischen für die Liebe stehen. Bekommt man von der Freundin oder dem Freund ein Ei mit Herzen und vielen zur Dreierpyramide zusammengesetzten Dreiecken geschenkt, so könnte man auf den Wunsch einer Heirat schließen.
 
Babette Zenker, Museumsleiterin Dissen


Pressestelle Landkreis Spree-Neiße
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