Pressemitteilung Nr. 236/03, 28.11.2003

''Migrantinnen als Opfer häuslicher Gewalt''

Zweite Regionalkonferenz für den Landkreis Spree-Neiße und die kreisfreie Stadt Cottbus

Einladung zur
Zweiten Regionalkonferenz
für den Landkreis Spree-Neiße und die kreisfreie Stadt Cottbus
im Rahmen der Aktion
„frei leben – ohne Gewalt“

am Montag, dem 15. Dezember 2003,
um 10:00 Uhr
im Großen Saal des Kreishauses, Heinrich-Heine-Straße 1 in Forst (Lausitz)


Das Thema „Häusliche Gewalt“ wurde in Deutschland lange Zeit totgeschwiegen und rückte erst in den letzten Jahren immer mehr in den Blickpunkt. Die Bundesregierung reagierte im Dezember 1999 mit dem „Aktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen“, in dem das „Gewaltschutzgesetz“ das Kernstück bildet.

Das Land Brandenburg verabschiedete 2001 den Landesaktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Danach ist „grundsätzlich auch die besondere rechtliche und soziale Situation von Frauen in binationalen Partnerschaften und Migrantenfamilien zu berücksichtigen“.

Gewalt trifft Frauen unabhängig von Bildungsstand, Einkommen, Nationalität, Religion, Alter oder ethnischer Zugehörigkeit. In aller Regel sind die Täter Männer, und die Frauen sprechen meist nicht von sich aus über die Gewalterfahrung. Gründe dafür sind zum Beispiel Scham, Schuldgefühle oder Angst vor einer Verschlimmerung der Situation. Bei der Suche nach Hilfe für Migrantinnen ergeben sich unter Umständen besondere kulturelle und rechtliche Barrieren. Ein Teil der Frauen lebt völlig isoliert vom deutschen Umfeld; sprachliche Schwierigkeiten behindern ihre Suche nach Information und Hilfe.

Vor diesem Hintergrund geht es in dieser Regionalkonferenz um Informationen über die praktische Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes und die Besonderheiten im Kontext zum Ausländerrecht. Wir wollen diese Informationen in Beziehung zu den Erfahrungen von Migrantinnen zu setzen.

Veranstaltungsprogramm 15.12.03

10:00 Uhr
Begrüßung
Dieter Friese, Landrat des Landkreises Spree-Neiße

anschl.
Grußwort
Almuth Berger, Ausländerbeauftragte des Landes Brandenburg

10:10 Uhr
Einführung: „Zur Situation von Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen im Land Brandenburg“
Ines Sprenger, Referentin im Büro der Ausländerbeauftragten des Landes Brandenburg

10:40 Uhr
Häusliche Gewalt – Das Gewaltschutzgesetz mit praktischem Bezug zum Ausländerrecht
Dorothea Hecht, Juristin/Berlin, Koordinatorin bei BIG

anschl.
Diskussion

13:00 Uhr
Situations- und Erfahrungsberichte von
* Hai Bluhm, Potsdam: „Vietnamesinnen in Brandenburg“
* Vertreterinnen der Initiative „Frauen im Exil“: „Zur Situation von Flüchtlingsfrauen“
* Kerstin Nedoma, Frauenzentrum Guben: „Erfahrungen aus einem Frauenhaus“

14:25 Uhr
„Zum Stand der Umsetzung des Gewaltschutzgesetzes im Bereich des Ministeriums des Inneren“
Hans-Jürgen Willuda, Ministerium des Innern, Leiter des Landespräventionsrates

anschl.
Praktische Tipps, Hinweise und Orientierung
Frau Nitschke, Polizeipräsidium Frankfurt (Oder), Sachgebiet Prävention/Beratungsstelle

15:00 Uhr
Nachfragen und Diskussion

15:45 Uhr
Abschluss und Ausblick
Almuth Berger, Ausländerbeauftragte des Landes Brandenburg

Eine Veranstaltung der Ausländerbeauftragten des Landes Brandenburg und dem angegliederten Beirat für Flüchtlingsfrauen und Migrantinnen in Kooperation mit der Ausländerbeauftragten und der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Spree-Neiße, des ZAK e.V. Forst und der Initiative „Tolerantes Brandenburg“

Interessenten sind herzlich eingeladen!


Pressestelle des Landkreises Spree-Neiße
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