Verwaltungsgebäude, 6-kV-Schalthaus, 20-kV-Schalthaus, Hauptwerkstatt und Lager/Magazin des ehemaligen Kraftwerks


Beschreibung

Gemarkung Spremberg, Flur 38, Flurstücke 44, 47, 48, 52

Von der historisch gewachsenen Anlage blieben nur wenige Gebäude mit unterschiedlicher Funktion westlich der Spree übrig. Die denkmalrelevanten Baulichkeiten des ehemaligen Kraftwerks sind am Ortsausgang Richtung Spreewitz zwischen der Landesstraße 471, hier auch Kraftwerkstraße genannt, und der östlich von ihr fließenden Spree aufgeführt.
 
Das Verwaltungsgebäude wohl in der zweiten Hälfte der 1920er Jahre als repräsentativer viergeschossiger Klinkerbau von 5:3 Achsen mit sehr flachem, vorkragenden Walmdach errichtet. Zwischen den Achsen vertikal gliedernde Wandvorlagen, das dritte Geschoss durch giebelartige getreppte Fensterverdachungen betont. In den Giebelfeldern der Verdachungen wie in den querrechteckigen Eintiefungen unter den Fenstern des zweiten und dritten Geschosses die Ziegel in Form eines Ährenwerks (Acoltello). Die Fenster im vierten Geschoss mit Sohlbankgesims. Markant das spitzwinklig ausgeführte Treppenhaus mit Fensterbahnen auf der Nordseite. Der Haupteingang auf der Südseite angeordnet: portalartiger Zugang mit Flachdach, vier Granitstufen, seitlich spitzbogige Wandreliefs und ebenfalls spitzbogige, zweiflüglige Tür. Im Innern das bauzeitliche eiserne Treppengeländer in sparsam expressiver Formensprache sowie eine Decke mit schlichtem Stuckdekor im vierten Geschoss erhalten.
Östlich davon das 6-kV-Schalthaus, vermutlich um 1930 als Ziegelbau mit flachem Walmdach errichtet. Der südliche Kopfbau mit eisernem Tor und einer Tür, auf der Ostseite hochrechteckiges Fenster aus Glasbausteinen, darüber Ziegelschmuck in Dreiecksform. Nördlich anschließend langgestreckter, dreigeschossiger Bauteil von sieben Achsen mit getrepptem Gurtgesims zwischen zweitem und drittem Geschoss. Auf der Westseite im Erdgeschoss verändert (14 Glasfenster), auf der Ostseite eingeschossiger Anbau. Querrechteckiger Treppenhausanbau als nördlicher Abschluss. Das Innere verändert und ohne Ausstattung.
Wiederum östlich das 20-kV-Schalthaus als dreigeschossiger Ziegelbau ebenfalls in Nord-Süd-Richtung aufgeführt. Der von 1915/16 stammende Hauptbau mit Mansarddach abgeschlossen. In den eingetieften Wandfeldern Drillingsfenster angeordnet. Auf der Westseite würfelartiger, zweigeschossiger Anbau mit Walmdach. Östlich zweigeschossiger Anbau von neun Achsen mit gliedernden Wandvorlagen unter einem Pultdach. Die mittlere Achse als Eingang, seitlich im Erdgeschoss jeweils vier große Industriefenster, im Obergeschoss zwei- und dreiflüglige Fenster. Das Zufahrtstor auf der Südseite ausgebildet. Das Gebäude ehemals auch als Elektro-Werkstatt und Feuerwehrdepot genutzt.
Parallel zur Spree sind die beiden Industriehallen angeordnet. Die westliche Werkhalle, die Hauptwerkstatt, ist ein Um- und Erweiterungsbau. Im Kern dürfte der Bau aus den 1930er Jahren stammen. Ein Lageplan vom 14. Juni 1944 zeigt, dass der Standort zu diesem Zeitpunkt bereits bebaut war. Jeweils 16 große Industriefenster belichten die Längsseiten der ziegelsichtigen Halle. Im Innern beeindrucken eine Kassettendecke im Süden und eine Lamellendecke im Norden, beide aus Stahlbeton. Unter Letzterer befinden sich eine Kranbahn und ein Kran in „Fachwerkbauweise“ (Tragkraft 10 t) des Kranbaus Köthen aus dem Jahre 1955. Nach Auskunft des Nachfolgeunternehmens Kranbau Köthen GmbH erhielt das Kraftwerk seinerzeit vier dieser Kräne. Nach Norden schließen ein zweigeschossiger Verbindungsbau von sieben Achsen und ein zweigeschossiger, allerdings höherer Kopfbau von fünf Achsen mit flachem Walmdach an. Während das Obergeschoss (Saal) eine umlaufende gerade Fensterverdachung aus Beton besitzt, trifft das im Erdgeschoss nur für die Ost- und Westseite unmittelbar über den Fensterstürzen zu. Dem Kopfbau ist zusätzlich ein kleinerer zweigeschossiger Eingangstrakt vorgelagert.
Östlich der Hauptwerkstatt befindet sich das Lager/Magazin, nach Auskunft ehemaliger Beschäftigter 1957 errichtet. Die Halle zählt nur jeweils 11 große Industriefenster auf den Längsseiten, der südliche Anbau ist nicht denkmalrelevant. An die Halle schließt nördlich ein dreigeschossiger Klinkerbau über nahezu quadratischem Grundriss an. Die Fassade weist jeweils fünf Achsen auf, der Eingang ist zentral auf der Nordseite angeordnet. Die Räumlichkeiten wurden als Büro- und Sanitärtrakt genutzt (BLDAM).

Lage

03130 Spremberg/Grodk OT Trattendorf/Dubrawa
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