Pressemitteilung Nr. 91/03, 28.04.2003

Alles über Zecken

Ausstellung im Gesundheitsamt des Landkreises über Blutsauger, die nicht nur in Wäldern lauern Die Gefahr lauert im Unterholz, auf Gräsern und kleinen Büschen. Dort sitzen sie – die Zecken und warten auf die Warmblütler, von deren Blut sie sich ernähren können. Ihre Opfer bemerken oft nicht einmal, dass sich einer der kleinen Vampire an ihnen festgesogen hat, denn der Stich einer Zecke ist schmerzlos. Die Zecke selbst ist dem Menschen nicht gefährlich, doch sie kann Krankheitserreger übertragen, mit denen sie unter Umständen infiziert ist. Untersuchungen haben ergeben, dass in bestimmten Regionen Süddeutschlands fast fünf Prozent aller Zecken mit dem Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)-Virus infiziert sind. Allerdings muss nicht jeder, der von einer infizierten Zecke gestochen wird, an FSME erkranken; oftmals kommt nur zu einer Sommergrippe mit Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Ein Teil der Infizierten aber erkrankt an Hirnhaut-, Gehirn- oder gar Rückenmarksentzündung. Diese Entzündungen können schwere bleibende Schäden verursachen oder im Extremfall sogar tödlich enden. Das Beunruhigende daran ist: FSME ist nicht behandelbar! Aber es gibt eine vorbeugende Impfung. Diese wird vor allem Leuten empfohlen, die sich in Gebieten, in denen Zecken mit dem FSME-Virus infiziert sind, in der freien Natur aufhalten. Besonders gefährdet sind in Deutschland Naturliebhaber in Bayern und Baden-Württemberg; aber auch Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen haben Risiko-Gebiete. Auch in zahlreichen anderen europäischen Ländern – bspw. in Österreich, Ungarn, Polen, Tschechien und den baltischen Staaten - kommt das FSME-Virus vor. Eine zweite, von Zecken übertragene Krankheit ist die Borreliose. Sie ist häufiger als FSME und nicht auf bestimmte Regionen beschränkt. Eine vorbeugende Impfung gibt es hier nicht, aber dafür kann die Borreliose mit Antibiotika behandelt werden. Voraussetzung ist allerdings, dass frühzeitig mit der Behandlung begonnen wird und die Medikamente lange genug eingenommen werden. Eine Borreliose frühzeitig als solche zu erkennen, ist nicht immer leicht, denn nur etwa die Hälfte aller Infizierten entwickelt sie typische so genannte „Wanderröte“, d.h. eine ringförmige Rötung rund um die Einstichstelle der Zecke. Andere Symptome wie etwa allgemeines Krankheitsgefühl aber, werden nicht unbedingt mit einer Borrelieninfektion verbunden. Im späteren Verlauf einer Borreliose können die verschiedensten Beschwerden - von Hirnhautentzündungen bis zu arthritischen Beschwerden - auftreten. Zecken lassen sich nicht von Bäumen auf ihre Opfer herabfallen, wie immer wieder behauptet wird, sondern werden von Büschen und Gräsern abgestreift. Auch stechen sie nicht sofort zu, sondern krabbeln erst eine Weile herum, bis sie eine geeignete Stelle zum Blutsaugen gefunden haben. Körperregionen mit dünner, weicher Haut werden dabei besonders bevorzugt. Es ist daher immer sinnvoll, sich nach einem Aufenthalt im Freien gründlich nach Zecken abzusuchen. Einen sicheren Schutz gegen die FSME kann aber nur eine Schutzimpfung bieten.

Eine Ausstellung zum Thema Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist in der Zeit vom 14. bis 22. Mai 2003 im Foyer der Außenstelle des Landkreises Spree-Neiße in Spremberg, Gerberstr. 3a

zu sehen. Zur Ausstellungseröffnung am Mittwoch, dem 14. Mai 2003, um 10 Uhr sind alle Interessenten herzlich eingeladen. Die Ausstellung kann anschließend - vom 23. Mai bis 04. Juni 2003 - im Kreishaus in Forst (L.), Heinrich-Heine-Str. 1, während der Öffnungszeiten Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr besichtigt werden.


Pressestelle des Landkreises Spree-Neiße
Seite zurück