Wohnhaus


Beschreibung

Gemarkung: Forst, Flur: 13, Flurstück: 386

Die Frankfurter Straße verläuft von der Kreuzung Cottbuser Straße/Berliner Straße nach Norden Richtung Alt-Forst, Krankenhaus und Hauptfriedhof. Sie stellt heute die unmittelbare Anbindung der so genannten Nordstadt an das historische Stadtzentrum her. Ihre ersten Namen waren Bei Postwuschack, Bei den Scheunen und Nauendorfer Weg. 1874 wurde sie als Peitzer Straße bezeichnet und querte das damals noch selbstständige Dorf Alt-Forst westlich der Dorfaue. Um 1890 erhielt sie ihren heutigen Namen. Das Einwohnerbuch von 1935 führt 144 Hausnummern auf. Damit gehörte die Frankfurter Straße zu dieser Zeit neben Bahnhofstraße, der Cottbuser und Gubener Straße zu den häuserreichsten Straßen der Stadt. 1965 wurde die Frankfurter Straße in Hornickstraße umbenannt, um das vielfältige Wirken der Gewerkschafts- und Parteifunktionärin Berta Hornick (1873 – 1961) zu würdigen. Seit dem 1.1.1991 trägt die Straße wieder den Namen, den sie rund 100 Jahre zuvor erhalten hatte. Die Bebauung der Frankfurter Straße besteht aus Häusergruppen und vereinzelten Häusern, zum Zentrum hin aus drei- bis viergeschossigen Wohn- und Geschäftshäusern.

Das Wohnhaus auf der Ostseite der Frankfurter Straße 1900 für den Lehrer Karl Zipper errichtet. Entwurf und Ausführung durch den Maurermeister Karl Grape. Dieser 1907 verantwortlich für hofseitige Veränderungen (Nebeneingang, darüber Balkon, zweite Küche im Dachbereich). 1918 Überdachung des offenen Balkons für den neuen Eigentümer, den Wollhändler Paul Kramer. Ein- bis zweigeschossiger ziegelsichtiger Bau über vieleckigem, dem Grundstückschnitt geschuldeten Grundriss. Die Fassade aus gelben Ziegeln durch rotbraune Ziegelbänder für Gesimse und Fensterverdachung belebt. Unterhalb des Gurt- und Sohlbankgesimses leicht geböschtes Mauerwerk. Zentraler vorkragender Bauteil mit zwei Rundfenstern für den Salon im Erdgeschoss, einem Drillingsfenster für das Schlafzimmer im Obergeschoss und abschließendem Krüppelwalmdach. Nördlich eingeschossiger Bauteil mit Fensterpaar, ausgebautem Satteldach und Dachhäuschen. Südlich der Haupteingang mit vorgelagerter Freitreppe und holzverkleidetem Balkon. Auf der Ostseite massiv errichteter Nebeneingang mit großem Fenster, ebenso großzügig belichtet der Balkon. Im Inneren ursprüngliche Struktur noch ablesbar. Keller mit Waschküche und Wirtschaftsräumen. Erhalten der Terrazzofußboden mit farbigen Ornamenten, die bauzeitliche Treppe, die Stuckdecke im Salon und einige Türen mit Beschlägen in Jugendstilformen (BLDAM).


Lage

03149 Forst (Lausitz)/Baršć (Łužyca)
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