Tuchfabrik, bestehend aus Fabrikgebäude und Wollremise


Beschreibung

Gemarkung: Forst, Flur: 12, Flurstück: 107/9

Die vergleichsweise kurze Heinrich-Heine-Straße zweigt von der Inselstraße ab und verläuft in östlicher Richtung am Nordrand des Stadtparks vorbei bis zur Richard-Wagner-Straße. Vor 1893 bis 1945 trug sie den Namen Blücherstraße, benannt nach dem preußischen General Blücher (1742-1819). Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt sie den Namen des Dichters, Schriftstellers und Journalisten Heinrich Heine (1797-1856). Das Straßenbild wurde lange von den Fabriken Julius Exner sowie Werner& Klemm, dann Nachfolger Max Klemm und der Preußischen Fachschule für Textilindustrie, der „Webeschule“, bestimmt.

Die Wollremise ein zweigeschossiger, den Mühlgraben begleitender Putzbau von sieben Achsen mit Satteldach. Hof- und grabenseitig schwach ausgebildeter Mittelrisalit. Lisenen und kräftige Gurtgesimse sowie Fensterrahmungen und –verdachungen ziegelsichtig. Erdgeschossfenster flachbogig und mit Schlussstein. Im Obergeschoss rundbogige Zwillingsfenster, im Mittelrisalit Drillingsfenster. Unter dem Traufgesims Klötzchenfries. Der nordwestlich anschließende Anbau nicht denkmalrelevant.

Das Fabrikgebäude ein vielachsiger, in Nord-Süd-Ausrichtung über rechteckigem Grundriss aufgeführter viergeschossiger Ziegelbau mit aufwendiger Gestaltung und rhythmischer Gliederung. Mittelrisalit und Eckrisalite mit applizierten Zinnenkränzen, „Flankierungstürmchen“ und Walmdächern, ansonsten sehr flach geneigtes Satteldach. Horizontale Gliederung durch umlaufende Sohlbankgesimse. Zu beiden Seiten des Mittelrisalits jeweils acht Achsen, in den leicht geböschten Eckrisaliten Treppenaufgänge. Südlich des Mittelrisalits korbbogige Durchfahrt. Charakteristisch der kontrastreiche Wechsel von ziegelsichtigem Mauerwerk und Putzflächen sowie die Reihungen vielsprossiger Industriefenster. In den ersten drei Geschossen segmentbogige, im dritten, durch einen Bogenfries geschmückten, Obergeschoss korbbogige Fenster. Zwischen den Risaliten über dem bauzeitlichen Traufgesims Dachgeschoss ausgebaut und durch Fensterband belichtet. Die gekoppelten Fenster der drei Obergeschosse des Mittelrisalits von einem korbbogigen Rahmen zusammengefasst. In der attikahaften Zone kleine Rechteckfenster. Ursprüngliche Inschrift mit Gründungsjahr des Unternehmens „GEGR. 1841“ im Zinnenkranz im Zuge der Sanierung beseitigt. Die Eckrisalite durch ein Rundfenster betont. Das Gebäudeinnere bis auf wenige gusseiserne Stützen modernisiert.

Die nördlichen und westlichen Anbauten sind nicht denkmalrelevant (BLDAM)

 


Lage

03149 Forst (Lausitz)/Baršć (Łužyca)
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