Herrenhaus

Gemarkung Grano, Flur 3, Flurstück 81

Der auch Schloss genannte Bau wohl um 1700 für die Familie von Walther und Cronegk am südlichen Ortsrand errichtet. Für 1785 ist mit Karl Christian Gottlob Hubert der vermutlich erste bürgerliche Besitzer bezeugt. Nach wechselvoller Besitzergeschichte und dem Ende des Zweiten Weltkrieges diente das Haus der Unterbringung von Vertriebenen und Flüchtlingen, dann ab Ende 1940er Jahre als Schule. In unmittelbarer Umgebung entstanden mehrere Neubauten (Küche, Turnhalle, Heizhaus, neues Schulgebäude), wodurch die historische Topographie am südlichen Ortsrand völlig verändert wurde. Nach 1990 wurde das Herrenhaus zeitweilig als Hort der Gesamtschule, für die Amtsverwaltung, den Bürgermeister und den Revierpolizisten genutzt. Ferner fanden hier eine Arztpraxis, das Lager der Schulküche und ein Jugendklub ihr Domizil. Nach der Sanierung Ende 2012 Nutzung des ehemaligen Herrenhauses als „Haus der Generationen“.
Stattlicher Putzbau mit hohem Kellergeschoss und Mansarddach. Der Haupteingang auf der Nordseite risalitartig gestaltet. Ihm vorgelagert Terrasse über rechteckigem Grundriss sowie Freitreppe mit 14 Stufen. Treppenstufen und Geländer neu. Das gerahmte Portal mit Köpfen und kräftigem Gebälk, flankiert von je drei hochrechteckigen Fenstern. Fast die gesamte Terrassenbreite einnehmendes mächtiges Zwerchhaus, darin über gemeinsamer Sohlbank fünf Fenster. Zwischen den Fenstern geschmückte Halbsäulen. Im Giebeldreieck liegendes Ochsenauge und reiches Rankenwerk. Horizontale Gliederung durch ein als Sohlbankgesims ausgebildetes Gurtgesims. Die Schmalseiten als Mansarddach mit Schopf. Auf der Ostseite zwei, auf der Westseite drei Fenster. Im Dachgeschoss jeweils vier Fenster über Sohlbankgesims. Auf der Südseite mit Pultdach abgeschlossener Anbau, dieser mit neuem Treppenzugang. Die symmetrische Fassadengestaltung der Vorder- und Rückseite während der Sanierung wiederhergestellt. Das breite Zwerchhaus mit stehendem Ochsenauge und geschweiftem Giebel. Das Gebäudeinnere nutzungsbedingt durchgreifend verändert. Hinweise auf ältere Bausubstanz im Keller (schräg geschnittene Türgewände) und im Dachbereich. Weitgehend erhalten die bauzeitliche Dachkonstruktion, im oberen Teil als einfach stehender Stuhl mit Schwertungen, Firstsäulen und bemerkenswerten, durchgehenden Verblattungen (BLDAM).
 

Lage


03172 Schenkendöbern OT Grano/Granow
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